Aktuelles / Presse

Eröffnung des Hans-Georg Gadamer-Forums für Philosophische Hermeneutik an der Bergischen Universität Wuppertal

15. Oktober 2024

Mit einer Festveranstaltung wird am 24. Oktober 2024 das Hans-Georg Gadamer-Forum für Philosophische Hermeneutik an der Bergischen Universität Wuppertal eröffnet. Das Gadamer-Forum möchte der internationalen Forschung zum Werk Gadamers und zur philosophischen Hermeneutik einen institutionellen Ort geben. Mit Vortragsreihen, Tagungen, Workshops, Sommerschulen und anderen Formaten wendet es sich zumal an jüngere Wissenschaftler*innen. Die abendliche Keynote der um 14:00 Uhr beginnenden Eröffnungsveranstaltung hält der Literaturwissenschaftler und Hermeneutik-Experte David Wellbery (University of Chicago). Zuvor stellen Ulrich von Bülow (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Petra Gehring und Carsten Dutt (beide Technische Universität Darmstadt), Gerald Hartung, Kerstin Kaiser und Roman Yos (alle Bergische Universität Wuppertal) unveröffentliche Briefe Gadamers vor. Das Programm des Festakts finden Sie hier:

»Hermeneutik der Individualität« – Meisterklasse mit Carsten Dutt und Bernhard Schlink

12. September 2024

Die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft lädt zwölf Doktorand:innen und Master-Studierende deutscher Universitäten vom 7. bis 11. Oktober 2024 ins Butenschoen-Haus, Landau, ein. Sie werden dort an einer von Carsten Dutt (TU Darmstadt) und Bernhard Schlink (HU Berlin) geleiteten Meisterklasse zum Thema »Hermeneutik der Individualität« teilnehmen.

Neben begriffsanalytischen und ideenhistorischen Absichten verfolgt die fünftägige Veranstaltung das hermeneutische Ziel geschichtlich und zeitdiagnostisch informierter Selbstverständigung: Welche deskriptiv triftigen Gehalte und welche normativ sinnvollen Orientierungsfunktionen dürfen wir dem nach wie vor vielberufenen, hie und da freilich auch der Konkurrenz von Alternativ- oder Nachfolgekonzepten ausgesetzten Begriff der Individualität unter Gegenwarts-bedingungen noch oder wieder zutrauen? Auf der Leseliste der Meisterklasse stehen einschlägige Texte von Montaigne, Rousseau, Goethe, Fichte, Hegel, Schleiermacher, Humboldt und anderer klassischer Autoren ebenso wie Exempla soziologischer und philosophischer Theoriebildung neueren Datums – von Mead, Elias und Gehlen bis Habermas, Luhmann und Reckwitz.

Die Meisterklasse findet in Kooperation mit dem Hans-Georg Gadamer-Forum für philosophische Hermeneutik der Bergischen Universität Wuppertal statt. Für die großzügige finanzielle Förderung der Veranstaltung dankt die Gadamer-Gesellschaft der Stiftung Universität Heidelberg.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Meisterklasse

Paul Busch (Universität Heidelberg), Michael Fix (Universität Heidelberg), Ninke Gebhardt (Universität Heidelberg), Bruno Glöckner (Universität zu Köln), Melina Licht (Technische Universität Darmstadt), Lucius Maltzan (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Julian Meergans (Universität zu Köln), Timon Probsthain (Technische Universität Darmstadt), Guram Rekhviashvili (Bergische Universität Wuppertal), Fabian Staffel (Universität Heidelberg), Erika Whitney (Universität Freiburg).

Gadamer-Preis für Barbara Cassin

3. Juni 2024

Die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie verleiht den Gadamer-Preis des Jahres 2025 an die französische Altphilologin und Philosophin Barbara Cassin (geb. 1947).

Cassin, emeritierte Forschungsdirektorin am Pariser CNRS und seit 2018 Mitglied de Académie française, ist international vor allem als Initiatorin und Herausgeberin des monumentalen Vocabulaire européen des philosophies (2004 u.ö.) bekannt geworden, dessen Untertitel – Le dictionnaire des intraduisibles – auf Cassins philosophisches Lebensthema verweist: Mit ihren Publikationen zur Kulturfunktion des Übersetzens im Aspekt seiner fortwährenden Herausforderung durch Unübersetzbares ebenso wie mit Arbeiten zur Sprachphilosophie und vielbeachteten Studien und Editionen zur Vorsokratik, Sophistik und antiken Rhetorik (jetzt versammelt in Ce que peuvent les mots, 2022) hat Barbara Cassin einen wissenschaftlich profunden und kulturpolitisch bedeutsamen Beitrag zur Erkenntnis und Anerkenntnis der irreduziblen Vielfalt der Sprachen und der spezifisch sprachkulturellen Voraussetzungen philosophischer Begriffsbildung geleistet – ein Projekt, dessen metaphilosophische Relevanz sie selbst als »Komplizierung des Universellen« beschreibt.

Die Nähe ihres Werks zu zentralen Kategorien der philosophischen Hermeneutik Hans-Georg Gadamers – dem Dialog, der Offenheit gegenüber dem Anderen, der Verschmelzung sprachlich vermittelter Horizonte in Leistungen des Verstehens – liegt auf der Hand und gewinnt unter der Maxime einer hermeneutischen Positivierung Babels, die sich bei Cassin und Gadamer in nahezu identischen Formulierungen findet, emblematische Kraft.

Barbara Cassin wird die mit 5.000 Euro dotierte Ehrung im kommenden Februar im Rahmen eines Festakts aus Anlass des 125. Geburtstag Gadamers in der Alten Aula der Heidelberger Universität entgegennehmen.

Gadamer-Stipendien 2023

13. März 2023

Die mit je 2.000 Euro dotierten Gadamer-Stipendien des Jahres 2023 erhalten Brady DeHoust (Department of Philosophy, Texas A&M University, USA) und Antoine Pageau-St-Hilaire (The John U. Nef Committee on Social Thought, University of Chicago, USA). Brady DeHoust wird ausgezeichnet für sein Projekt „Hermenenutics and Transcendence. Gadamer’s Contribution to the Philosophy of Religion“, Antoine Pageau-St-Hilaire für sein Forschungsvorhaben „Ethics without Metaphysics? Gadamer’s Aristotle Between Appropriation and Critique“.

Gadamer-Porträts von Horst Seller

11. Februar 2023

Im vergangenen Jahr hat der Heidelberger Physiologe und Maler Prof. Dr. Horst Seller eine Reihe von Porträts angefertigt, die Hans-Georg Gadamer im hohen Alter zeigen. Mit freundlicher Erlaubnis des Künstlers reproduzieren wir drei dieser eindrucksvollen Bilder, in die Erinnerungen an Begegnungen und Gespräche eingegangen sind, die der Porträtierte und der Porträtist als Mitglieder der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hatten.

Kohle und Öl auf Leinwand, 46 x 40 cm
Pastell auf Papier, 54 x 40 cm
Pastell auf Papier, 54 x 40 cm

Ausschreibung Gadamer-Stipendien 2023

1. November 2022

Die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie e.V. vergibt für das Jahr 2023 zwei mit je 2.000 Euro dotierte Gadamer-Stipendien zur Auszeichnung und finanziellen Unterstützung wissenschaftlicher Projekte, die sich auf philosophisch belangvolle Weise mit Hans-Georg Gadamers gedrucktem Werk oder den nicht edierten Beständen seines im Deutschen Literaturarchiv Marbach und zu einem kleineren Teil im Universitätsarchiv Heidelberg verwahrten Nachlasses befassen.

Bewerben können sich Examenskandidatinnen und -kandidaten in Master-, Magister- oder Lehramtsstudiengängen, die ein vielversprechendes Thesis- oder Aufsatzprojekt verfolgen, ebenso Doktoran­dinnen und Doktoranden oder bereits Promovierte, deren Promotion nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.

Bewerbungsunterlagen können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden. Sie sollten folgende Dokumente enthalten:

  • eine Projektbeschreibung im Umfang von fünf Seiten (anderthalbzeilig, Schriftgröße 12)
  • ein Abstract im Umfang von nicht mehr als 250 Wörtern
  • ein Begleitschreiben im Umfang von nicht mehr als einer Seite
  • einen tabellarischen Lebenslauf
  • Kopien von Zeugnissen und ggf. eine Publikationsliste
  • ein projektbezogenes Empfehlungsschreiben einer Hochschullehrerin oder eines Hochschullehrers.

Die Bekanntgabe der Stipendiat:innen und der Themen der bewilligten Stipendien erfolgt am 13. März 2023. Es wird erwartet, dass die Ergebnisse der ausgezeichneten Projekte durch die Stipendiat:innen publiziert werden.

Bewerbungen sind per E-Mail an den Präsidenten der Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft zu richten:

praesident@gadamer-gesellschaft.de

Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2023.