Tagungen

Hermeneutik heute. Disziplinäre und transzdisziplinäre Perspektiven

Eine Tagung der Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft und des Universitätsarchivs Heidelberg, 10.-12. Februar 2025, Lesesaal des Universitätsarchivs, Akademiestraße 4, 69117 Heidelberg.

Die Tagung geht der Frage nach, welche deskriptiven Gehalte und welche normativ orientierenden Funktionen dem Begriff des Verstehens in den Arbeitszusammenhängen der Philosophie, der Klassischen Philologie, der Theologie und der Jurisprudenz, der Ethnologie, der Geschichts-, Kunst- und Musikwissen­schaft zukommen oder – Fehlentwicklungen und emendationsbedürftige Zustände sind bekanntlich nicht auszuschließen – in Forschung und Lehre zukommen sollten. Es müsste, so meinen die veranstaltenden Institutionen, für die Vertreterinnen und Vertreter aller beteiligten Fächer von Interesse sein, von jeweils anderen zu hören, wie sie an oder mit dem Begriff des Verstehens arbeiten, indem sie sich den für ihre Disziplin konsti­tuti­ven Erkenntnis- und Vermittlungsaufgaben widmen.

Mit Martin Avenarius (Köln), Gianluca De Candia (Köln), Christoph Demmerling (Jena), Carsten Dutt (Darmstadt/ Heidelberg), Petra Gehring (Darmstadt), Gerald Hartung (Wuppertal), Lucian Hölscher (Bochum), Annnette Hornbacher (Heidelberg), Martin Hose (München), Henry Keazor (Heidelberg), Peter König (Heidelberg), Silke Leopold (Heidelberg), Maria Moog-Grünewald (Tübingen), Martin Seel (Frankfurt a.M.), Dieter Teichert (Konstanz), Andreas Vasilache (Bielefeld) und Rolf Zimmermann (Freiburg i. Br.).

Programm

Montag, 10. Februar 2025

18:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Carsten Dutt (Darmstadt/Heidelberg): Gadamers philosophische Hermeneutik heute. Rückblick und Ausblick

Dienstag, 11. Februar 2025

8:45 Uhr Begrüßung und Einführung
Ingo Runde und Carsten Dutt

Philosophie und Philologie
Vorsitz: Petra Gehring

09:00 Uhr Christoph Demmerling (Jena): Verstehen ohne Sprache? Auch eine Frage der philosophischen Hermeneutik

Responsion: Martin Seel (Frankfurt a. M.)

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr Martin Hose (München): Die Klassische Philologie und die Hermeneutik: Über die Geschichte einer Entfremdung

Responsion: Maria Moog-Grünewald (Tübingen)

12:30 Uhr Mittagspause

Theologie und Jurisprudenz
Vorsitz: Gerald Hartung

14:00 Uhr Gianluca De Candia (Köln): Extra hermeneutica nulla theologia. Zum Selbstverständnis einer bekenntnisgebundenen Wissenschaft

Responsion: Peter König (Heidelberg)

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr Martin Avenarius (Köln): Hermeneutik und Recht – Hermeneutik als Recht: Überlegungen zur Auslegung „alternder“ Gesetze

Responsion: Dieter Teichert (Konstanz)

18:15 Uhr Festakt zur Verleihung des Gadamer-Preises an Barbara Cassin
Alte Aula der Heidelberger Universität, Grabengasse 1

Mittwoch, 12. Februar 2025

Geschichtswissenschaft und Ethnologie
Vorsitz: Ingo Runde

9:00 Uhr Lucian Hölscher (Bochum): Hermeneutik des Nichtverstehens. Über Grenzsituationen des historischen Verstehens in Geschichtsbrüchen

Responsion: Rolf Zimmermann (Freiburg i. Br.)

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr Annette Hornbacher (Heidelberg): Fremdes Verstehen – Zwischen Text und Verkörperung. Zum Verhältnis von Hermeneutik und Ethnologie

Responsion: Andreas Vasilache (Bielefeld)

12:30 Uhr Mittagspause

Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Vorsitz: Dieter Teichert

14:00 Uhr Henry Keazor (Heidelberg): ‚Pre-posterous History‘ oder: Kunstgeschichtliche Hermeneutik heute

Responsion: Carsten Dutt (Darmstadt/Heidelberg)

16:00 Uhr Was heißt: Musik verstehen?
Silke Leopold (Heidelberg) im Gespräch

Wissen und Verstehen in den Geisteswissenschaften heute

12. März 2022, 13 – 19 Uhr, Hegel-Saal des Philosophischen Seminars, Schulgasse 6, 69117 Heidelberg.

Eine Tagung der Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie in Zusammenarbeit mit dem Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg

Mit dem Thema „Wissen und Verstehen in den Geisteswissenschaften heute“ knüpft die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft an eines der zentralen Theorieanliegen ihres Namensgebers an. Sie tut dies nicht, um allseits Bekanntes in Erinnerung zu rufen, sondern um die vielbeachteten und in Teilen anhaltend kontroversen Lehrstücke philosophischer Hermeneutik, die Gadamer in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts zur Neubeschreibung der Erkenntnispraxis und zur Reinterpretation der Kulturfunktion der historischen Geisteswissenschaften entwickelt hat, mit Einblicken in ihre gegenwärtige Lage und die sich darin abzeichnenden Zukunftsaussichten zu konfrontieren – und umgekehrt. Intendiert ist also eine Art Inventur in kritischem Dialog mit Gadamer.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Martin Avenarius (Köln), Ulrich von Bülow (Marbach), Carsten Dutt (Heidelberg), Michael Erler (Würzburg), Bernhard Fischer (Weimar), Daniel Fulda (Halle), Petra Gehring (Darmstadt), Nadja Germann (Freiburg), Helmuth Kiesel (Heidelberg), Peter König (Heidelberg), Annette Kreis (Heidelberg), Charles Larmore (Providence), Martin Laube (Göttingen), Andreas Mauz (Zürich), Stefan Rebenich (Bern), Gisela Schlüter (Erlangen), Martin Seel (Frankfurt a.M.), Dieter Teichert (Konstanz), Zlatko Valentic (Freiburg), Andreas Vasilache (Bielefeld), Uwe Justus Wenzel (Zürich), Rolf Zimmermann (Freiburg).