Gadamer-Preis

Barbara Cassin – Preisträgerin des Jahres 2025

Die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie verleiht den Gadamer-Preis des Jahres 2025 an Barbara Cassin, emeritierte Forschungsdirektorin am CNRS, Paris, und Mitglied der Académie française. Die Gesellschaft würdigt damit das Lebenswerk einer Philologin und Philosophin, die mit ihren Publikationen zur Kulturfunktion des Übersetzens im Aspekt seiner fortwährenden Herausforderung durch Unübersetzbares ebenso wie mit ihren vielbeachteten Studien und Editionen zur Vorsokratik, Sophistik und antiken Rhetorik einen wissenschatlich profunden und kulturpolitisch bedeutsamen Beitrag zur Erkenntnis und Anerkenntnis der irreduziblen Vielfalt natürlicher Sprachen und der spezifisch sprachkulturellen Voraussetzungen philosophischer Begriffsbildung geleistet hat – in unverkennbarer Nähe und produktiver Spannung zum dialogischen Alteritätsdenken der philosophischen Hermeneutik Gadamers.

Charles Larmore – Preisträger des Jahres 2022

Die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft für hermeneutische Philosophie verleiht den ersten ihrer mit 5.000 Euro dotierten Gadamer-Preise an Professor Charles Larmore, Ph.D. (Brown University, USA). Sie würdigt damit einen Philosophen von Weltrang, der maßstabsetzende Beiträge zur Moralphilosophie und zur politischen Theorie, insbesondere zur Theorie des politischen Liberalismus sowie zum Wesen der Freiheit und zum Vernunftvermögen des Menschen vorgelegt hat. In Larmores weitgespanntem Werk gehen argumentative Präzision, historische Sensibilität und zeitdiagnostische Kraft eine Verbindung ein, die im besten Sinne hermeneutisch genannt werden darf und durch ebenso eigenständige wie philosophisch belangvolle Bezugnahmen auf die Hermeneutik Gadamers ausgezeichnet ist, so nicht zuletzt in Larmores wegweisenden Arbeiten zur Philosophie des Gesprächs und zur Ethik des Lesens.